„Ihr könnt was und werdet gebraucht“

Von Sonja Niederer, Schwäbische Zeitung Laupheim
Laupheim
Im Laupheimer Kulturhaus hat die Schreinerinnung Biberach am Freitag die Lossprechung gefeiert. 18 junge Handwerkerinnen und Handwerker wurden von Obermeister Peter Krattenmacher offiziell in den Gesellenstand erhoben und von den Pflichten des Ausbildungsvertrags entbunden. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von einem Streicherquartett der Musikschule Gregorianum unter Leitung von Petr Hemmer.

Vor und nach dem offiziellen Teil bestand für die Gäste die Möglichkeit, im Foyer des Kulturhauses die Gesellenstücke in Augenschein zu nehmen. Die Funktionen, Besonderheiten und Materialien wurden von den jeweiligen Herstellern kurz vorgestellt.

„Dies ist ein besonderer Tag für die Gesellinnen und Gesellen“, sagte Bernd Lamparter von der Gewerblichen Schule Ehingen. Die Lossprechung symbolisiere, dass die Auszubildenden jetzt auf eigenen Beinen stehen. „Sie haben Ihr erstes großes Ziel erreicht, auf dass Sie mehrere Jahre hingearbeitet haben. Ihr Einsatz hat sich gelohnt.“ Er sei jedes Mal beeindruckt von den Gesellenstücken, so Lamparter. „Diese haben Sie selber entworfen, geplant und gefertigt.“ Auch die Ausbilder und Lehrkräfte, welche die Talente der Schreinerinnen und Schreiner gefördert haben, könnten stolz sein. „Das Handwerk hat einen
goldenen Boden, bleiben Sie ihm treu“, wünschte Lamparter. „Tür und Tor stehen Ihnen offen.“

Bestimmt habe es in der dreijährigen Ausbildung auch anstrengende Tage gegeben, sagte Obermeister Peter Krattenmacher zu den Gesellinnen und Gesellen. „Aber auch interessante Erfahrungen bleiben euch sicher in Erinnerung und begleiten euch noch lange.“ Die Ausbildung zum Schreiner habe noch die Besonderheit, dass ein Gesellenstück selber geplant und gefertigt werden darf. Die Gesellen hätten dann zu Hause ein Möbelstück, das sie immer
an die Ausbildung erinnert, so Krattenmacher. „Die ausgestellten Prüfungsstücke sind Zeugen, dass ihr ab jetzt euer Handwerk versteht. Ab jetzt steht ihr als Facharbeiter mitten in der Gesellschaft. Ihr könnt was, seid wer und werdet gebraucht. Arbeitet mit Freude in eurem Beruf, entwickelt euch weiter und habt viel Erfolg.“

Aus den Händen des Obermeisters und seines Stellvertreters Ulrich Ruß erhielten die Gesellinnen und Gesellen im Anschluss ihren Gesellenbrief. Das waren neben den drei Prüfungsbesten – Sven Dilger (Firma Späth, Burgrieden), Franziska Renz (Firma Krattenmacher, Eberhardzell) und David Hummler (Firma Schmid, Bad Schussenried) -, die zudem einen Ausbildungspreis erhielten: Kevin König (Schreinerei Daiber, Biberach), Seid Osman (Firma Hörnle, Ummendorf), Patrick Reh (Firma Härle Innenausbau, Ummendorf), Lukas Berther (Firma Ruß, Reinstetten), Julian Blaser, (Firma Krattenmacher, Eberhardzell), Rafi Danzer (Firma Blank, Schwendi), Marco Tom Godde (Firma Späth, Burgrieden), Markus Hecht (Firma Hecht, Ertingen-Binzwangen), Johann Matt (Firma Müller, Schemmerhofen), Andreas Walker (Fima Knupfer, Uttenweiler-Dentingen), Benedikt Philipp Weber (Firma Härle, Unlingen), Adrian Gams (Möbel Grell, Ummendorf), Roberta Pehar (Schreinerei Daiber, Biberach), Tim Schneider (WiK, Eberhardzell) und Dominik Dannecker (Möbel Grell, Ummendorf).

Die Jung-Gesellinnen und -Gesellen, mit Ulrich Ruß, stellvertretender Obermeister der Schreinerinnung Biberach (3. von rechts),
Obermeister Peter Krattenmacher (2. von rechts) und Kreishandwerksmeister Franz Manz (ganz rechts).

Der stellvertretende Obermeister Ulrich Ruß (links) und Obermeister Peter Krattenmacher (rechts) mit den Ausbildungsbesten:
(von links) David Hummler (3. Ausbildungspreis), Sven Dilger (1. Ausbildungspreis), Franziska Renz (2. Ausbildungspreis).

BLICKFANG: Im Kulturhausfoyer wurden die Gesellenstücke präsentiert.

Bildrechte: Kreishandwerkerschaft Biberach